IOFT Vol. 5: Die Filmkritik

In ihrem mittlerweile fünften Jahr tour die IOFT durch Europa und begeistert Wasser(sport)-Verrückte von Jung bis Alt. Im Vergleich dazu, kann kaum ein Hollywood-Blockbuster in der fünften Fortsetzung noch begeistern und so stellt sich die berechtigte Frage, ob der IOFT dieses Kunststück noch gelingen kann. Zeit also für eine Filmkritik zur IOFT Volume 5.

Big Wave Project

Der Film begleitet Sebastian Steudtner, Andrew Cotton und Big-Wave-Legende Garrett McNamara bei ihrer Jagd nach den Monstern vor Nazare. Die Bilder sind gewaltig und die hämmernde und wummernde Musik sorgt für eine stimmige Atmosphäre. Leider ist dies wirklich ein Kurzfilm und so ist der Film schon wieder vorbei, als man sich gerade auf die Bilder auf der Leinwand einlassen konnte. Etwas mehr Bildschirmzeit hätte dem Film gut zu Gesicht gestanden. Kleiner Trost: Die 90-minütige Vollversion gibt es als Video-On-Demand auf Vimeo.

Vamizi

Vamizi ist  eine astreine Dokumentation über das sogenannte Mutterriff Vamizi. Mit Hannes Jaenicke als Moderator zeigt Vamizi mit traumhaften Bildern, warum es für den konsequenten Schutz der Weltmeere und der Korallenriffe (noch) nicht zu spät ist. Wer danach nicht darüber nachdenkt, was man auch selber für den Schutz der Umwelt anstellen kann, hat die IOFT nicht verstanden!

The Ocean Rider

The Ocean Rider zeigt Yvan Bourgnon bei seiner Weltumsegelung auf seinem Katamaran. Dies ist eine besonders beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass es auf dem Katamaran keinerlei Kabine gibt und der Schweizer den Elementen 230 Tage lang schutzlos ausgeliefert und ein Katamaran dieser Größe nicht für die offene See ausgelegt ist.

Der Film nimmt einen ein, aber ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit ähnlichen Projekten wie die Weltumsegelung der 14-jährigen Laura Dekker („Maidentrip“; IOFT Vol. 1) oder das verrückte Projekt zweier Grünschnäbel den indischen Ozean in einem Ruderboot zu überqueren („And Then We Swam“; IOFT Vol. 2). Beide Filme strahlen mehr Intensität, aber vor allem auch Witz und Charme aus, als der Ocean Rider. Nichtsdestotrotz: Hut ab vor dieser phänomenalen Leistung.

Water II

Mit Water II bedient die IOFT die Kunstaffinen unter den Zuschauern und zeigt die Anatomie und Schönheit einer Welle von unterhalb der Wasseroberfläche. Die Luftblasen, die Walze und die daraus entstehenden Strudel bilden ein Ballett auf dem Bildschirm, in dem man sich leicht verlieren kann. Verstärkt wird der Effekt durch die permanente Zeitlupe, die alle Details einer Welle offenbart.

The Dolphin Man

Dieser Film ist ein filmografisches Portrait über Jacques Mayol, einer der Legenden des Freitauchens und der erste Mensch, der die magische 100-Meter-Grenze durchbrach. Für meinen Geschmack drehte sich der Film zu sehr um das Leben als um seine Tauchgänge und so bleiben atemberaubende Einblicke in die Welt des Freitauchens fast vollständig verwehrt.

Paradigm Lost

Kai Lenny ist dieses Jahr das Gesicht der IOFT und so findet sich im Rahmen der Tour auch eine Kurzfassung seines Films „Paradigm Lost“. Der Film bietet für alle Wassersport-Cracks ansehnliche Action: Egal ob Stand Up Paddeling, Kitesurfen, Windsurfen, Wellenreiten oder auf dem Foil…Kai Lenny beherrscht alles und zeigt dies auch eindrucksvoll auf Leinwand. Mit diesem Film findet die IOFT dieses Jahr einen würdigen Abschluss.

Mein Fazit

Kann mich die IOFT in ihrem fünften Jahr noch begeistern? Die Antwort ist Ja, denn über 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Und da es auch ausreichend Verrückte gibt, die sich dem Element Wasser voll verschrieben haben, gibt es auch Jahr für Jahr mehr als genug gute Filme für die International Ocean Film Tour. Langeweile oder Ermüdungserscheinungen? Fehlanzeige!

Dennoch hätte ich mir etwas mehr Witz und Emotionen gewünscht, das ist jedoch eine rein persönliche Geschmackssache. Unabhängig davon, empfehle ich allen Wasser(sport)-Begeisterten sich schnellst möglich eines der wenigen Resttickets für die Tour zu sichern. Alle Informationen zu den Terminen der IOFT findet ihr auf der IOFT-Homepage. Und für die Unentschlossenen gibt es HIER noch den Trailer!